Hat mein Hund eine Allergie?
Dass Menschen von saisonalen oder chronischen Allergien geplagt werden können, wissen wir mittlerweile alle. Doch auch unsere geliebten Vierbeiner bleiben nicht verschont. Dabei wird eine Allergie bei Hunden deutlich seltener erkannt als bei Menschen, denn gerade die Symptome für Heuschnupfen fallen zwischen uns und unseren vierbeinigen Begleitern unterschiedlich aus. Damit eine Allergie nicht unentdeckt bleibt, betrachten wir heute einige der häufigsten Arten, Symptome, Diagnosemöglichkeiten und Behandlungspraktiken.
Mögliche Allergien und Symptome
Ganz grundlegend können Allergien bei Hunden ähnlich wie bei Menschen sehr verschieden ausfallen. Vor allem drei Arten sind bei den Vierbeinern dabei am häufigsten zu finden. Als erstes kann es vorkommen, dass Hunde an einer Flohstichallergie leiden. Gerade bei einem feuchten und warmen Klima, was bei uns vorwiegend im Sommer vorkommt, fühlen sich Flöhe besonders wohl und befallen gerne unsere geliebten Vierbeiner. Verbreitet sind auch klassische Umweltallergien, etwa die Pollen- oder Stauballergie. Zuletzt sind es häufig Allergien gegen bestimmte Futtermittel, die bei Hunden vorkommen können.
Während Menschen mit Heuschnupfen über tränende Augen und einen ausgeprägten Niesreiz klagen, sieht dies bei Hunden insgesamt anders aus. Eine Allergie beim Hund zeigt sich vor allem durch Juckreiz. Das Tier kratzt sich deutlich häufiger oder wälzt sich am Boden. Auch entzündete Ohren oder auffällig häufiges Schlecken der Pfoten können Anzeichen sein. Zudem kann eine Bindehautentzündung und Schwellungen der Augenlider auftreten. Ansonsten geben Nesselsucht und Zwischenzehengranulome – das sind kleine Knötchen in den Zehenzwischenräumen – Grund zur Sorge.
Diagnose von Hunde-Allergien
Sobald auffällige Symptome auftreten, ist zum Besuch des Tierarztes geraten. Da Hunde kleine Entdecker ihrer Welt sind und gerne mal alles fressen, was ihnen in die Quere kommt, ist es gar nicht so leicht, die Ursachen einer allergischen Reaktion zu bestimmen. Dafür braucht es einen Allergietest. Ein Tierarzt prüft Allergien mithilfe von Abklatschzytologien. Dabei wird eine Hautprobe entnommen und nach Hefekulturen oder Bakterien gesucht, die eine Infektion als Ursache identifizieren könnten. Ist dies nicht der Fall, überprüft der Tierarzt in der Regel zunächst einen Parasitenbefall und bleibt auch dies erfolglos, liegt die Ursache normalerweise bei einer Allergie.
Wer präventiv herausfinden möchte, ob das eigene Tier von einer Allergie betroffen ist, kann aber auch von zu Hause aus einen Allergietest für den Hund durchführen. Hier gibt es eine Auswahl an verschiedenen Tests, die jeweils auf unterschiedliche Allergiearten prüfen. Dafür muss dem Hund eine Speichel- und Fellprobe entnommen werden, die dann per Post an ein Labor versandt wird. Das Ergebnis wird über eine App kommuniziert.
Behandlungsmöglichkeiten
Erhält man nun die Nachricht, dass der eigene Hund von einer Allergie betroffen ist, kann das zunächst erschütternd sein und viele Fragen aufwerfen. Bei einer Allergie gegen Futtermittel ist recht eindeutig, was zu tun ist, denn hier finden sich Alternativen. Doch was ist zu tun, wenn der geliebte Vierbeiner an einer Pollen- oder Hausstauballergie leidet?
Gerade eine Pollenallergie macht Hunden zu schaffen, die gerne in hohen Gräsern toben und ihren Auslauf genießen. Ihnen zur Pollensaison den Ausgang zu verbieten, ist natürlich nicht die richtige Lösung. Einerseits kann versucht werden, den Hund von dichten Sträuchern fernzuhalten und ihn eher auf wenig bewachsenen Wegen laufen zu lassen. Hundeexperten gehen außerdem davon aus, dass allergieauslösende Stoffe bei Hunden mit Umweltallergien vornehmlich über die Haut aufgenommen werden. Daher ist es ratsam, das Tier nach der Gassirunde zu waschen, um den Leidensweg der Tiere möglichst zu verkürzen.
Bei einer Hausstauballergie hilft letztlich regelmäßiges Saugen und Wischen. Oft sammelt sich Staub in Teppichen, weswegen sich Teppichböden für betroffene Hunde eher weniger eignen. Das ist aber selbstverständlich nicht immer leicht umzusetzen. Das größte Staubpotential hat das Schlafzimmer, da sich hier die meisten Hausstaubmilben tummeln. Hier sollte der Hund dann am besten keinen Zutritt mehr haben. Des Weiteren empfiehlt sich die Verwendung von Allergikerbettwäsche. Mit dieser kann im Übrigen auch das Hundebett bezogen und regelmäßig gewaschen werden.
Auch der Tierarzt kann bei Hunden mit Allergien verschiedene Möglichkeiten anbieten, um zu helfen. Er ordnet etwa eine Medikamenteneinnahme an, die zwar gegen die Allergie selbst nicht viel hilft, dafür aber die Symptome lindert. Auf lange Sicht kann auch eine Therapie zur Desensibilisierung zu empfehlen sein. Diese verläuft dann ähnlich wie bei Menschen. Dem Tier werden allmählich immer größere Mengen des Allergens verabreicht, bis nach und nach die Höchstdosis erreicht ist.
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